Technologiekompetenz weiblicher Auszubildenden am Beispiel Kfz-Mechatronikerinnen

Dr. Bärbel Bertram (September 2011)

Erstbetreuung: Prof. Dr. Georg Spöttl

Die Untersuchung befasst sich mit weiblichen Auszubildenden, die sich entschieden haben, im männerdominanten Beruf Kfz-MechatronikerIn1 zu arbeiten. In diesem Beruf fällt der Frauenanteil über Jahrzehnte bundesweit sehr gering aus. Das wird von manchen ForscherInnen in der gesellschaftlich tief verankerten Verknüpfung von Technik und Männlichkeit gesehen.
Die Dissertation untersucht anhand von Fallstudien und qualitativen Interviews mit Auszubildenden und Ausbildenden die Einflussfaktoren für eine geschlechtsatypische Berufswahl und den Erwerb technischer Kompetenzen. Die Autorin schildert mit Ihrer Studie Erfahrungen von Ausbildenden und Auszubildenden im betrieblichen Berufsalltag, legt Rollenklischees über „Frauen und Technik“ offen und zeigt, welche Faktoren die Technologiekompetenz positiv beeinflussen und welche die Wahl eines technischen Berufs für junge Frauen erschweren.

Ausschlaggebend für den Erwerb von Technologiekompetenz der befragten Kfz-Mechatro-nikerinnen waren vor allem sozialisationsbedingte Faktoren, wie individuelle Voraussetzungen und familiäre Zusammenhänge. Bestimmte gesellschaftliche Rahmenbedingungen erwiesen sich als Störfaktoren gegen die sich die befragten Auszubildenden durchgesetzt haben. Die Untersuchungsergebnisse verdeutlichen, dass Technologiekompetenz weder männlich noch weiblich ist, wohl aber das dahinterstehende Technikbild.


Das Buch erscheint in Kürze
Bertram, Bärbel (2012): Lippenstift und Motoröl. Eine Untersuchung zur Technologiekompetenz weiblicher Auszubildender am Beispiel von Kraftfahrzeugmechatronikerinnen. Bielefeld: W. Bertelsmann Verlag GmbH & Co. KG, Reihe Berufsbildung, Arbeit und Innovation – Dissertationen/Habilitationen, Band 23, ISBN 978-3-7639-5031-7 , Bestell-Nr. 6004270.

1 Um die sprachliche Gleichbehandlung von Männern und Frauen zu verdeutlichen, wird im Folgenden die Schreibweise mit dem großen I im Wortinneren angewendet, obwohl sie (noch) nicht den offiziellen Rechtschreibregeln entspricht.



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