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Harry Potter trifft Technik — Zaubern im FabLab
Im Rahmen eines freiwilligen Praktikums hat die hochmotivierte Schülerin Annemarie Stabel aus Osterholz drei Wochen ihrer Ferien bei uns damit verbracht, interaktive Zauberutensilien zu bauen. Inspiriert von der Harry-Potter-Saga setzte sie sich als Ziel, einen Zauberumhang und einen Zauberstab mit Hilfe von FabLab-Technologien zu bauen.
Am Anfang lernte die 14-Jährige die Maschinen im FabLab kennen. Quasi als Aufwärmübung gestaltete sie mit dem Laser-Cutter kleine Holzkästchen mit Harry-Potter-Motiven. Dann gestaltete sie mit der 3D-Modellierungs-Software Blender einen Zauberstab, den sie dann mit dem 3D-Drucker ausdruckte. Da sie einen leuchtenden Stab haben wollte, der per Druck-Sensor aktiviert werden kann, musste sie Platz für eine LED, den Sensor und die Leitungen dazu einplanen.
Der Hauptanteil der Arbeit ging in die Produktion des Zaubermantels. Schon vor dem Praktikum hatte Annemarie die Rohform des Mantels genäht. Während des Praktikums verzierte sie den Mantel mit dem Hogwarts-Emblem, das sie erst nach einer Vorlage in Inkscape nachmodellierte und dann mit dem Schneide-Plotter und Flexfolie auf den Mantel aufbrachte.
Weiterhin nähte sie LED-Streifen in die Ärmel Kapuze und versah das Kleidungsstück außerdem mit einem Summer und mit verschiedenen Sensoren, die die Körperhaltung und die Umgebung des Mantels erfassen können. Abhängig von den verschiedenen Sensorwerten wurde der Mantel dann aktiv und fing an zu blinken oder summen.
Um den Mantel “intelligent” zu machen, musste er mit Hilfe eines Microcontrollers programmiert werden. Dazu stellten wir einen Arduino LilyPad zur Verfügung, das sich durch seine runde und flache Bauform besonders für den Einbau in Textilien eignet. Unsere Praktikantin arbeitete dann anfangs mit unserer grafischen Programmierumgebung Amici, bald wurde ihr Design aber so komplex, dass sie auf Arduino umstieg. Auch der Zauberstab wurde mit dem LilyPad im Mantel verbunden. Im Stab gibt es eine RGB-LED, die abhängig von der Kraft, mit der man den Drucksensor betätigt, in verschiedenen Farben leuchtet. In der Kapuze des Mantels befindet sich ein Abstandssensor, der dann in Verbindung mit dem Summer eine Warnung auslöst, wenn jemand zu nah kommt.
Am Ende der drei Wochen präsentierte die Annemarie ihre Ergebnisse vor einem beeindruckten Publikum aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unserer und anderer Arbeitsgruppen.
Dieses Praktikumsprojekt ist ein schönes Beispiel dafür, wie sich FabLab-Technologien und Programmieren mit den persönlichen Interessen von Schülerinnen und Schülern kreativ verbinden lassen.