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Musiktheater und kulturelle Bildung

„Ich bin die Zibetkatze!“ „Ich bin die Ente!“ ist der Titel einer filmischen Dokumentation eines Projektes der Heinrich-Schütz-Schule in Kassel. Von Oktober bis Dezember 2008 entwickelten Schüler und Schülerinnen der Klasse G5a aus einem indonesischen Märchen ein musikalisches Schattentheaterstück mit selbstgestalteten Puppen. Unterstützt wurden sie von einem Komponisten, einer Komponistin, einem Pädagogen für Gamelanmusik und Schattenspiel sowie ihrer Lehrerin für Deutsch und Darstellendes Spiel. Mit Klängen und Schatten wurde der Konflikt zwischen einer Zibetkatze und einer Ente erzählt. Im Web erforschten die Kinder das Aussehen und die Gewohnheiten der Figuren wie z.B. der Zibetkatzen. Am Beispiel traditioneller indonesischer Schattenspielfiguren (der Kunstform Wayang Kulit) wurden eigene Figuren gefertigt. Bevor es ans Spiel mit den Figuren ging, wurden in szenischen Improvisationen die Charaktere entdeckt, was sich in Sätzen wie „Ich bin die Zibetkatze“ oder Briefen an die anderen Charaktere ausdrückten. Mit diesen Improvisationen wurde das Schreiben des Drehbuchs für das Stück eingeleitet. Aus der Rahmenhandlung und eigenen Ausschmückungen, den Musikstücken und Dialogen wurde das Stück komponiert.

Beobachtend begleitetete Sunthar Rajalakshmi zweimal wöchentlich mit der Kamera die Projektarbeit. Sunthar Rajalakshmi ist Absolvent im Studiengang Digitale Medien. Seine filmische Dokumentation ist Teil des Forschungsprojektes „Wayang Authoring“ von Wahju Agung Widjajanto (Wissenschaftler der Forschungsgruppe dimeb). Wahju Widjajanto erforscht das Interaktionsdesign eines Digitalen Mediums. Am Beispiel eines Web-Tools, das eine virtuelle Version der Kunstform des Wayang Kulits ist, untersucht er, wie dieses Tool Kinder zum Erfinden von Geschichten und zur interkulturellen Kommunikation anregt. Innerhalb dieses Projektes beschäftigte sich Sunthar Rajalakshmi mit Storytelling mit verschiedenen Medien. Als Absolventenprojekt setzte er sich das Ziel die Performancepraxis einer narrativen Tradition auf die Gestaltung Digitaler Medien zu beziehen. Die Kooperation mit den Projektleitenden ermöglichte seine Untersuchung der Performancepraxis und die Entstehung der Aufführung im Schulprojekt der Heinrich-Schütz-Schule. Zu diesem Zweck hatte er einen Leitfaden mit Fragen, Papierprototypen verschiedener Varianten eines Softwaretools zur Performance des Schattenspiels vorbereitet und mit den Projektleitenden evaluiert. Während der Proben und in den Werkstattphasen hat er die Prozesse entsprechend seiner Fragen mit der Kamera beobachtet. In den Pausen hat er mit einzelnen Teilnehmenden Interviews geführt und seine Papierprototypen getestet. Die Beobachtungen konnte er fortlaufend mit den ExpertInnen besprechen. Im Januar 2009 hat er seine aufbereiteten Videobeobachtungen mit den Projektverantwortlichen anhand der verwendeten Fragen evaluiert. Aus diesem Material hat Sunthar Rajalakshmi im April 2009 einen Kurzfilm geschnitten (8 min.), der dazu beigetragen hat, dass am 20 Mai 2009 ein Preis im Wettbewerb „Kinder zum Olymp“ der Kulturstiftung der Länder gewonnen werden konnte. Wir wünschen den engagierten Projektverantwortlichen weiterhin viel Erfolg und danken den Kindern und Projektverantwortlichen für die Bereitschaft sich an Sunthar Rajalakshmis Medienforschung zu beteiligen.

Weiterführende Information zum Wettbewerb:

http://www.kinderzumolymp.de/News.aspx

Weiterführende Information zum Schulprojekt:

http://www.heinrich-schuetz-schule.de/aktuelles/aktiv.html

Weiterführende Information zu Wayang Authoring:

dimeb.informatik.uni-bremen.de/content/view/383/214/



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