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Infotag des Technologie-Zentrum Informatik (TZI) zum Thema Bildung
Der diesjährige Infotag des TZI stand unter dem Motto Bildung in der Metropolregion. Den Teilnehmern aus Wirtschaft, Wissenschaft und dem Bildungsbereich wurde ein spannendes Programm geboten, dass die Bildungsherausforderungen für die Metropolregion Nord-West für die Bereiche Schule, Berufsausbildung, universitäre Bildung und IT-Fort- und Weiterbildung in Betrieben thematisierte, erste Lösungsansätze vorstellte und zur Diskussion einlud.
Der Eröffnungsvortrag von Prof. Heidi Schelhowe knüpfte an eine grundlegende Bildungsdebatte an und ordnete die Problematik in das Spannungsfeld zwischen der nicht-zweckorientierten klassischen Bildungsvorstellung und der konkret auf einen Nutzen ausgelegten Ausbildung ein, stellte Studien vor, die den Mangel an qualifiziertem Nachwuchs in technischen Bereichen in Deutschland im OECD-Vergleich offen legen, einem Mangel, der durch den demografischen Wandel verstärkt wird. Sie stellte Lösungsansätze zur Diskussion.
Der Vortrag von Prof. Rainer Malaka thematisierte die IT-Berufsfähigkeit von Informatik-Studierenden. Die Stärken der Ausbildung an der Universität Bremen sind unter anderen das Projekt-orientierte Studium und die Internationalität, die den Absolvent/innen eine gute Grundlage geben, um in die Berufswelt einzutreten. Das duale Studium Informatik, dass Prof. Andreas Breiter vorstellte, verknüpft eine Berufsausbildung mit einem Informatik-Studium. Dieses Angebot wird über die Grenzen von Bremen hinaus stark nachgefragt und zieht vor allem Schüler/innen mit sehr guten Abschlüssen an.
Im zweiten Teil stellte Prof. Stefan Aufenanger von der Universität Mainz die Begleitforschung des Projektes „Medienkompetenz macht Schule“ vor, das im Bundesland Rheinland-Pfalz den Einsatz von Computern im Unterricht pädagogisch-didaktisch fundiert in die Breite bringt.
Der Vortrag von Nadine Dittert und Gerald Volkmann vom TZI stellte das innovative TechKreativ Workshopprogramm vor, in dem die Teilnehmer/innen IT-Wissen und deren Konzepte mit be-greifbaren Materialien explorativ erlernen.
Im dritten Teil des Programms stellte Christoph Ranze von der Firma encoway sehr anschaulich die Herausforderungen an ein IT-Unternehmen dar, dessen Wissen fast ausschließlich in den Köpfen der Mitarbeiter/innen steckt. Der Standort Bremen bietet zum einen genügend gut ausgebildete Informatiker/innen, um ein kontinuierliches Wachstum zu ermöglichen und ist damit ein Standortvorteil. Das Berufsbild des/der Informatikers/in wird aber in der Öffentlichkeit und vom potentiellen Nachwuchs verzerrt wahrgenommen und hat wenig mit der Realität zu tun, die vor allem auch Qualifikation im Projektmanagement und in der Beratung erfordert. Die Firma encoway bietet zusammen mit dem Landesinstitut für Schule ein Programm für Lehrer/innen an, dass einen anschaulichen Einblick in den Alltag eines IT-Unternehmen bietet.
Anschließend stellten Thomas Kemmerich und Karsten Sohr die Herausforderungen im IT-Security Bereich vor und erläuterten an diversen Beispielen aus der Praxis, dass technische Vorkehrungen nur von geringem Wert sind, wenn die Ausbildung der Mitarbeiter/innen nicht entsprechend vorangetrieben wird. Zum Abschluss stellten Astrid Laukait und Jaroslaw Wasik vom Institut für Wissenstransfer (IfW) – ausgehend von der Problematik von Studienabbrechern und Quereinsteiger, die sich in der IT-Berufswelt etabliert haben - ein passendes innovatives Programm des IfW vor zur berufsbegleitenden Qualifizierung, das in 2009 starten soll.
Das TZI wird sich in der Zukunft verstärkt für das Thema IT-Bildung in der Region auf allen Ebenen engagieren.