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Grundschüler/innen lernen Sprachen multilingual am PC
Geschichten lesen und von Satz zu Satz zwischen fünf Sprachen wechseln – das kann das neue EU-Projekt MuViT (Multilingual Virtual Talking Books). MuViT ist eine neuartige Webplattform, die Interesse an Sprachen und Bewusstsein für sprachliche Vielfalt von Kindern fördert. Im Autoren-Tool der Web Community können Kinder eigene Ideen in Wort und Bild entwickeln. Auch ein Konzept für Lehrerfortbildungen steht zur Verfügung. Das jetzt abgeschlossene zweijährige Projekt wurde von der Europäischen Union im Programm „Comenius Life Long Learning“ mit knapp 270.000 Euro gefördert. Das Technologie-Zentrum Informatik und Informationstechnik (TZI) der Universität Bremen hat die Webplattform zusammen mit acht europäischen Partnern entwickelt.
„Auf der neuartigen Webplattform bieten wir Grundschülern mehrsprachige Bildgeschichten. Die Idee dahinter: Kinder spielerisch an Sprachen heranführen, um ihr Interesse für fremde Sprachen und Kulturen zu wecken. Und das alles am Computer, was die Medienkompetenz stärkt“, erläutert TZI-Mitarbeiter Wahju Widjajanto. Getestet hat er die Webplattform gerade mit Fünftklässlern der International School of Bremen (ISB). Eine ideale Partnerschaft, denn die Kinder dort wachsen alle bereits mehrsprachig auf. Normal lernen Kinder Sprachen getrennt voneinander. Am PC können die Kinder Geschichten selbst lesen oder vorgelesen bekommen und dabei von Satz zu Satz nach Belieben zwischen den fünf Sprachen Deutsch, Englisch, Spanisch, Russisch und Türkisch wechseln.
Da Sprachen jedoch längst nicht an allen Schulen so im Fokus stehen, ist im Projekt MuViT auch ein Fortbildungskonzept für Lehrerinnen und Lehrer entwickelt worden. „Wir hoffen, dass unsere interaktive Webplattform jetzt über die Weiterbildung von Lehrern auch im regulären Unterricht an Schulen zum Einsatz kommt“, berichtet Widjajanto. Zum Webportal gehört deshalb auch ein Community-Bereich. Hier gibt es ein Autorentool, mit dessen Hilfe Kinder weltweit Geschichten in Wort und Bild entwickeln können, die dann in andere Sprachen übersetzt werden und zum Download bereitstehen. „So nutzen die Schüler MuViT nicht nur, sondern werden selber aktiv“, so Widjajanto. Im Projekt wurden bereits zehn Bildgeschichten prototypisch entwickelt.
Zu den weiteren Partnern gehören die Goethe-Universität Frankfurt/Main als Projektleitung, die Universität Koblenz/Landau, die Istanbul University, die spanische Universität Pompeu Fabra, die russische Shuya State Pedagogical University, der Oldenbourg Schulverlag sowie die Liobaschule Vechta und die Eichendorffschule Moers.
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